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Prüfungskultur

Der digitale Wandel, die Veränderung der Arbeitswelt und die zunehmende Heterogenität der Schülerschaft machen nach Ansicht von Fachleuten eine Reform des Abiturs unumgänglich. Gefordert werden u.a. eine Flexibilisierung der Strukturen, neue Lern - Prüfungsformate und eine stärkere Individualisierung der Lernprozesse.

Bei einer Tagung in Potsdam im März 2023 hatte ein Bündnis aus Praktikerinnen und Praktikern, Fachleuten und der GEW die Kultusministerkonferenz (KMK) aufgefordert, das Abitur zeitgemäßer und flexibler zu gestalten. Die Forderungen der Initiative wurden in der sog. Potsdamer Erklärung formuliert und beziehen sich auf sechs Handlungsfelder wie z.B eine zukunftsfähige Lernkultur, die u.a. hinsichtlich Lerngruppengröße, Lerntempo oder auch Lernzeit variabel ist und ein fächerübergreifendes interdisziplinäres Arbeiten an Themen ermöglicht und fordert, und eine Verantwortungsübernahme für den eigenen Lernprozess zulässt.

Diese neue Lernkultur muss sich zwingend auch in veränderten Prüfungsformaten widerspiegeln: Praktische Produkte, wie Forschungsberichte oder Multimediapräsentationen, auch überfachlich oder kollaborativ erstellt und präsentiert, sowohl in der Einführungs- als auch in der Qualifikationsphase, sollen dieser veränderten Lernkultur Rechnung tragen.

Dabei sollen individuelle Schwerpunktsetzung in der Oberstufe und Zeit für eine vertiefte Auseinandersetzung mit Inhalten durch reduzierte und flexiblere Belegverpflichtung sowie curricularer Vorgaben ermöglichet werden.

Die Oberstufenvereinbarung der KMK, die am 16.3. verabschiedet wurde, hat diese Punkte außer Acht gelassen und stattdessen den Schwerpunkt auf mehr Einheitlichkeit der zu belegenden Kurse und anzurechnenden Klausuren gelegt.

Die Initiatoren der Potsdamer Erklärung werden sich allerdings weiterhin für ein zukunftsfähiges Abitur einsetzen und rufen dazu auf, sich bundesweit zu vernetzen.

Christian Ebel

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Christian Ebel

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