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Die Konzeption von UEdigital orientiert sich an praktischen Umsetzungserfahrungen und aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnissen zur Wirksamkeit von Fortbildungen. Ausgehend von der aktuellen Forschungslage und dem Anspruch, durch Fortbildungen Unterrichts- und Schulentwicklungsprozesse voranzubringen, definieren folgende Kriterien die Maßnahme UEdigital:

     

  • modularer und spiralcurricularer Aufbau
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  • Verknüpfung von Input-, Erprobungs- und Reflexionsphasen
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  • (didaktischer) roter Faden mit dem Schwerpunkt auf Unterrichtsentwicklung / Schülerlernen
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  • Praxisbezug und Relevanz der Fortbildungsinhalte
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  • systematischer, teamorientierter und schulumfassender Ansatz
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  • Transfer und systemische Verankerung
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Um diesen Ansprüchen gerecht zu werden, erfolgt bei der Qualifizierungsreihe UEdigital eine Begleitung und Unterstützung auf drei Ebenen: Zum einen erwerben Lehrkräfte in Professionellen Lerngemeinschaften (PLG) neues Wissen, das sie in ihrem Unterricht zur Anwendung bringen und dessen Wirkung sie im Anschluss gemeinsam reflektieren. Zum anderen wird eine schulische Leitungsgruppe (LG) dahingehend qualifiziert, eine Zielperspektive für die Schule zu entwickeln, die Steuerung des Gesamtprozesses zu übernehmen und das Kollegium zu beteiligen. Zudem werden beide Gruppen im Prozess von erfahrenen Schulentwicklungsbegleiter*innen unterstützt (siehe Abb. 1).

Professionelle Lerngemeinschaften (PLG)

Professionelle Lerngemeinschaften (PLG) sind feste Kleingruppen von Lehrkräften einer Schule, die gemeinsam Unterricht vorbereiten, durchführen und beobachten, reflektieren und modifizieren. Auf diese Weise wird die unterrichtsbezogene Zusammenarbeit gefördert, vor allem werden die Impulse aus den Fortbildungstagen im eigenen Unterricht verarbeitet und erprobt. Die PLG ist damit das zentrale Gremium und die Keimzelle der Umsetzung und Erprobung von unterrichtsbezogenen Neuerungen, die letztendlich zu einer Weiterentwicklung der in einer Schule etablierten Lernkultur führen sollen.
In der Fortbildungsmaßnahme UEdigital absolvieren die PLG über einen Zeitraum von ca. 1,5 Jahren insgesamt fünf ganztägige Qualifizierungsmodule (siehe Abb. 2). Diese Module sind in sich so angelegt, dass sie eine Reflexionsphase, eine Erarbeitungsphase zur zentralen Themenstellung des Moduls sowie eine Entwicklungsphase für konkrete Unterrichtsvorhaben der PLG beinhalten. Zwischen den Modulen erfolgt die Konkretisierung der Planung und die anschließende Umsetzung von Unterrichtsvorhaben im eigenen Unterricht sowie die gemeinsame Reflexion der veränderten Praxis innerhalb der PLG.
Inhaltlich ist die Qualifizierung der PLG ausgerichtet auf den Zusammenhang zwischen Lehrerhandeln und Schülerlernen: Im ersten Modul geht es um die Einbettung einer neuen Lernkultur in die gegenwärtige Praxis in Schulen und die Grundidee der funktionalen Nutzung digitaler Instrumente im Kontext von Unterrichtsentwicklung, bspw. um die Kooperation / Kollaboration der Schüler*innen untereinander zu unterstützen. In den folgenden Modulen stehen komplexe Lernsettings, selbstständiges Arbeiten und Lernen, individuelle Förderung und Diagnostik sowie Reflexionskompetenz und Feedback im Fokus (vgl. Abb. 2). Alle Module richten sich auf den didaktischen Einsatz digitaler Instrumente.
Die PLG kann sich ganz auf die unterrichtlichen Fragestellungen konzentrieren, denn die Leitungsgruppe entlastet sie von Transfer- und Kommunikationsfragen in Richtung Kollegium.

 

Schulische Leitungsgruppe (LG)

Die PLG arbeitet im Auftrag des Gesamtkollegiums und benötigt zur Orientierung eine klare Zielsetzung (eine strategisch begründete Entwicklungsfrage bzw. Problemstellung, an der sich Erprobung und Reflexion orientieren kann). Demgemäß braucht es Verantwortliche in der Schule, die diese pädagogische Zielrichtung der Unterrichtsentwicklung im Rahmen eines Strategieprozesses entwickeln, die die Erprobungs- und Reflexionsphasen koordinieren und steuern können, die Kommunikation aufrechterhalten, Informationen zur Verfügung stellen und Unterstützung organisieren. Diese Funktion der Steuerung und Koordination übernimmt in UEdigital die schulische Leitungsgruppe (bestehend aus Schulleiter*in und stellvertretender Schulleiter*in sowie weiteren geeigneten Personen), die für diese Aufgabe auch qualifiziert wird. Der Schwerpunkt dieser Qualifizierung liegt auf der Strategieentwicklung, ergänzt um Beteiligung des Kollegiums, kohärentes Leitungshandeln und Steuerung des Gesamtprozesses (d. h. die PLG-Tätigkeit, die Kommunikation PLG – Kollegium, Kooperation und Transfer).
Ebenso wie bei den PLG erfolgt die Qualifizierung der Leitungsgruppe modular über einen längeren Zeitraum. Das Angebot umfasst sechs Bausteine, die Schul- und Unterrichtsentwicklung strategisch und prozessorientiert in den Blick nehmen. Fragen nach der Entwicklung von gemeinsamen Zielsetzungen, Schwerpunkten, Kommunikation und Partizipation sowie Transfer und Nachhaltigkeit stehen dabei im Fokus.

 

Schulentwicklungsbegleitung (SEB)

Jede an UEdigital teilnehmende Schule hat die Möglichkeit, zwischen den Qualifizierungsmodulen für die Professionellen Lerngemeinschaften und für die Leitungsgruppe eine Beratung vor Ort durch eine qualifizierte Schulentwicklungsbegleitung (SEB) in Anspruch zu nehmen. Diese Begleitung zielt zum einen auf Fragen der strategischen Steuerung und ihrem Gelingen, zum anderen auf die PLG, die in der Auswertung von Erprobungen unterrichtlicher Neuerungen sowie deren Reflexion unterstützt werden können. Schließlich geht es bei UEdigital nicht allein um die Einführung neuer Materialien oder Methoden, sondern immer auch um die Veränderung von Kooperations- und Kommunikationsroutinen sowie um die Etablierung neuer Routinen des Lehrens und des Blicks auf die Schüler*innen. Eine Unterstützung durch die Schulentwicklungsbegleitung kann dementsprechend sowohl von der Leitungsgruppe, als auch von der oder den Professionellen Lerngemeinschaften (PLG) sowie von der Schulleiterin oder dem Schulleiter in Anspruch genommen werden. Ausgangspunkt der Beratung ist dabei immer der von der Schule benannte Bedarf. Die Unterstützung durch die SEB umfasst insgesamt 5 Beratungstermine à 4 Stunden über die gesamte Dauer der Maßnahme (18 Monate).